14.05.2017

Reicht die Kraft im Dax?

 Reicht die Kraft im Dax?

Im Dax entstand in den letzten Tagen ein interessantes Setup. Zwar befinden wir uns noch in der Seitwärtsrange, doch in Kürze könnte es zum Ausbruch kommen, sowohl nach oben, als auch nach unten.
So wirklich wegweisend waren die letzten Handelstage nicht. Wir befinden uns immer noch im Bereich der Innenstäbe. Den Außenstab auf Tagesbasis bildet hier die Kerze vom 05.05.2017. 



Die Wahlen in Frankreich sind Geschichte und aktuell ist so ziemlich alles eingepreist, was eingepreist sein könnte. War es das nun? Ist die lange Reise nun vorbei? Folgt man den ungeschriebenen Binsenweisheiten, ist es an der Zeit zu verkaufen "Sell in May". Doch ist der Börsenhandel wirklich so einfach oder sollten wir das ganze vielleicht etwas differenzierter betrachten?








Etwas interessanter sieht die Entwicklung auf dem Stundenchart aus. Dort lässt sich das Verhalten der Innenstäbe besser darstellen:





Die Seitwärtsrange ist in dieser Darstellung wirklich schön zu sehen. Was wir jetzt bräuchten, wären erneute Kaufimpulse. Und diese sind nicht auszuschließen. Viele Anleger wollen die 13.000 Punkte sehen. Doch so langsam wird immer mehr Börsianern bewusst, dass es zwangsläufig irgendwann zu Korrekturen kommen wird. 



Sollte der Dax am Montag die Reise oberhalb der 12.800 antreten, sind weitere Anstiege möglich. Problematisch wird es auf der Gegenseite, unterhalb der 12.660. Die Begründung liegt dann allerdings nicht mehr im Chart, sondern im Behavioral Finance. Besonders in ganz speziellen Chartbereichen spielt die psychologische Komponente eine wichtige Rolle. Und genau so ein Szenario baut sich derzeit im Dax auf. 



Zeigt der Dax erneut Schwäche in Richtung 12.660, ist davon auszugehen, dass weitere Korrekturen folgen werden. Wenn die Impulse fehlen, wird nach Argumenten für und gegen Positionsentscheidungen gesucht. In dem Fall wäre eine Verschiebung des Sentiments in Richtung Short vorprogrammiert. Würzt man das ganze mit ein paar deftigen Überschriften in der Fachpresse, nimmt die selbsterfüllende Prophezeiung ihren Lauf. 








Die aktuelle Seitwärtsphase ist jedoch der perfekte Beweis, dass die 13.000 Punkte noch nicht aus der Welt sind. Der Druck von unten, um ein Abrutschen des Kurses zu verhindern, ist definitiv noch vorhangen. Die zentrale Frage ist allerdings, ob dieser ausreicht, um neue Hochpunkte zu erreichen. 


Werfen wir hierbei einen Blick auf die anderen Märkte, sehen wir das gleiche Problem. Der S&P500 und der Dow Jones haben derzeit ebenfalls zu kämpfen. Profitieren konnten in den letzten Tagen die asiatischen Märkte. Aber auch der Öl- und der Goldpreis konnten nach der langen Verlustserie die Talfahrt stoppen.

Es ist somit zu früh, den Run als beendet anzusehen. Wir befinden uns allerdings in einem Schwebezustand, in dem wir ohne weitere Impulse nicht vorankommen werden. Bleiben die Impulse über einen längeren Zeitraum aus, können wir uns auf stärkere Korrekturen einstellen.

Für unser Wikifolio bedeutet nach nach wie vor Zurückhaltung. Je nach Handelsstart am Montag sind weitere Investitionen in Gold denkbar. Kommt es zu Korrekturen, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen, um das Kapital zu schützen und die Renditechancen weiter zu optimieren. Dazu brauchen wir aber erneut eine klare Richtungsvorgabe des Marktes. Ohne diese konkreten Richtungsvorgaben des Marktes, würden alle Entscheidungen auf dem Faktor Glück basieren - Und das ist nicht unser Ziel.