Der Andrang war groß und der Saal war bereits nach wenigen Minuten gefüllt. Auf Grund der hohen Nachfrage wurden zusätzlich Plätze in den Fluren arrangiert, sodass noch mehr Zuhörern die Teilnahme an der Podiumsdiskussion ermöglicht wurde.
Das Thema der Veranstaltung war:"Wie der Neoliberalismus Europa zerstört und was man dagegen tun kann."
Varoufakis äußerte sich in diesem Zuge, wie es zu der Griechenlandkrise kommen konnte und warum diese Krise keine Griechenlandkrise, sondern eine europäische Krise sei. Nach dem Ursprung der Finanzkrise 2008 sei die Solidarität mit Griechenland kein Akt der Güte, sondern eine indirekte Bankenrettung der Deutschen Bank, so Varoufakis.
Eine Ablehnung des Rettungspakets hätte nicht nur gravierende Folgen für Griechenland, sondern ebenfalls für die Deutsche Bank und letztlich auch für Deutschland. Medial wurde das ganze Thema als Solidaritätsakt verpackt, um die hohen Milliardenbeträge vor dem Bundestag und dem deutschen Volk zu rechtfertigen. Von den Milliardenbeträgen, die nach Griechenland überwiesen wurden, seien über 90% in die Rettung der Banken investiert worden.
Inzwischen sei die Situation in Griechenland so dramatisch, dass 50% der Familien in Griechenland kein stetiges Einkommen erwirtschaften. Die Lage ist verheerend. Verglichen wird die aktuelle Situation mit der Zeit nach dem Black Friday 1929. Auch jetzt drohe eine Spaltung Europas. Erkennbar sei dies am Erfolg rechter und rechts-konservativer Parteien. Es gilt, dies zu verhindern.
Darüber hinaus wurden noch einige weitere Themen behandelt. Neben den Gründen für seinen Rücktritt erzählte Varoufakis von seinen Gesprächen mit Finanzminister Schäuble und Kanzlerin Angela Merkel.
Der Vortrag dauerte ca. eine Stunde, was dazu führte, dass zwar viele Themen angesprochen wurden, jedoch nicht in der Tiefe behandelt wurden. Alles in Allem war es dennoch eine sehr informative Veranstaltung.